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BKG 17 – on Tour

Sachsen 2011

 

Zu Besuch am Hofe des „Ecki dem Sanftmütigen“ Das Chapter derer von Sachsen (BKG 19) hatte vor dem Hintergrund seines 10jährigen Bestehens zum III. Internationalen Treffen der Blue Knights geladen. Ort des Geschehens: Feriendorf „Hoher Hain“ in Limbach-Oberfrohna, ca. 20 km nordwestlich von Chemnitz. Unsere kleine aber „feine“BKG 17-Reisegruppe – zunächst bestehend aus BikerManni, Tim, Newbiker Bonsai (Martina) und dem Chronisten - traf sich am Donnerstag dem 12. Mai um 08:00 Uhr auf einem Parkplatz auf der A44 kurz hinter dem BAB-Kreuz Unna-Ost und setzte sich auch unverzüglich unter Führung meines Medion-Navi in Bewegung. Günni musste zuvor noch Schwiegermutter und Ehegespons zum Flugplatz bringen und stieß  später rein zufällig - mit Uschi huckepack - auf einer BAB-Raststätte zu uns, so dass wir dann doch noch  komplett im „“six pack“ in Oberfrohna auflaufen konnten. Der Weg führte uns zunächst über die A44 bis Kassel, wo wir auf Geheiß von Biker-Manni nicht weiter der A7 Richtung Bad Hersfeld folgten, sondern die Strecke über die B7 abkürzten. Somit waren ca. 40 km weniger zu fahren. Ab Eisenach ging es dann wieder weiter über die A4 bis zur AS Limbach-Oberfrohna. Ab Unna-Ost mussten  insgesamt 430 km gummiert werden. Bei mir kamen summa summarum 515 km zusammen. Tim und Bonsai bestimmten die Pace, und so hatte ich Order, eine max. Geschwindigkeit von 110 km/h zu halten. Die Fahrt verlief völlig problemlos. Es war Bonsai´s erste große Ausfahrt, die sie Bravour meisterte. Unterwegs – in den Aneignungsgebieten – konnte man dann sehen, wie der Soli angelegt wird: die A4 ist prachtvoll ausgebaut, und wir kommen zügig voran. Weithin leuchteten die goldgelben Rapsfelder; der intensive Blütenduft hing schwer in meinem Helm und drangsalierte auch wohl meine Schleimhäute. Schlechter dran war Tim, der eine spezielle und martialisch anmutende Gesichtsmaske mit Feinstaubfilter tragen musste, da er extrem unter Pollenallergie leidet. Aber irgendwie passte das auch zu seinem Outfit und zur Maschine.. :-) Derart ausgestattet wird man unmittelbar an den Film „Der „Mann mit der eisernen Maske“...erinnert.... Schließlich treffen wir irgendwann gegen 15 Uhr ein, und es folgt das obligatorische Lederbier, das mich schon nach wenigen Schlucken in den Grundfesten erschütterte. Die Anstrengungen der weiten Anfahrt und auch meine unaufhaltsame Degeneration haben sicherlich maßgeblich dazu beigetragen. Unsere Unterkunft:  kleine Holzhütten inmitten eines entlegenen lichten Waldgeländes. Maschine „ablegen“, Katzenwäsche, leichter Bieranzug, Betten beziehen, Verzehrgutscheine kaufen und dann ein Gedeck aus Kaffee und Kuchen... Damit gelang es mir dann schließlich, meine temporäre Meditationsphase zu beenden. A` propos  „Maschine ablegen“ Ich hätte es eigentlich wissen müssen...der Boden vor der Hütte... weicher Waldboden......im Zeitlupentempo versinkt der Seitenständer im Humus, die Maschine neigt sich und ward auch nicht mehr zu halten. Aber ich habe Glück, und die Maschine bleibt ohne Kratzer. Geparkt habe ich sie dann doch auf sicherem Terrain. Es waren eine Menge bekannter hardliner unterwegs, so u.a. auch HB-Carlo .!!! Nachdem wir unsere honneurs absolviert hatten, labten wir uns ab 18:00 Uhr an dem vorzüglichen und reichlichen Grillgut. Herzlich begrüßt wurden wir dann durch den Oberbürgermeister der Stadt Limbach-Oberfrohna, und ab 20:30 ging es nahtlos über zum gemütlichen Teil. Dazu stand uns ein riesengroßes Bierzelt zur Verfügung. „Ecki der Sanftmütige“ ließ es sich dann nicht nehmen, um 22:00 Uhr eigens ein „präsidiales Nachtmahl „ aufzutischen: die berühmte Fettbemme, die wir im Westfälischen als Griebenschmalz-Stulle kennen und schätzen (wer sie vertragen kann)...!! Die Anstrengungen des Tages, 1/2 Lederbier, Kaffee, einige Glas Rotwein und - wahrscheinlich als Auslöser - die Fettbemme ließen mir in der Nacht die kulinarischen Genüsse  mehrfach durch den Kopf gehen. Dazu bekam ich einen ziemlichen Drehschwindel, der bis zum Morgen anhielt. Eigentlich wollte ich schon am Morgen den ADAC beauftragen, für meinen Abtransport zu sorgen; aber die Kombination aus 2 Scheiben Weißbrot und 2 Tassen schwarzen Kaffee, beides sehr sorgfältig durchgekaut, besänftigten Gemüt und Magen. Mein Zustand besserte sich minütlich, so dass ich es dann doch – auch mit leichten Bedenken - wagte, mit auf eine der angebotenen Touren zu gehen. Manni hatte vorgesorgt und für unsere Reisegruppe eine Ausfahrt nach Dresden avisiert. Die drei Tourguides Leo, Jörg und Manne (davon einer als Sozius) machten ihre Sache wirklich perfekt, wofür wir uns im Nachhinein nochmals herzlich bedanken. Nachdem wir uns die Sehenswürdigkeiten angesehen hatten, hieß es „Aufsitzen“, denn schließlich wartete wieder ein Kuchen- und später ein opulentes Abendbuffet im Speiseaal auf uns. Und das muss mal besonders herausgestellt werden: Das Essen war einfach s p i t z e n m ä ß i g, sehr schmackhaft und reichlich...Ein Lob den Köchen und dem Servicepersonal !! Darauf folgte eine buntes Unterhaltungsprogramm, das jeweils durch zwei „propere Nummernmadls“  angekündigt wurde. Ecki and his Entertainment begeisterten nicht nur mit einer gekonnten stilechten line dance-Einlage, sondern u.a. mit eine Parodie auf die Wildecker Herzbuben und dem Lied „Herzilein“, das den  Saal einheizte. Der absolute Höhepunkt war wohl der Auftritt von einigen stattlichen Sachsen, die mit ihrer Parodie "Die Glocken von Rom" und als Dreingabe "Hey wir woll´n die Eisbärn sehen" den Laden dann schließlich zum Kochen brachte. siehe hier: http://www.youtube.com/watch?v=h2sneHfg29I  Zwischen den insgesamt 5 künstlerischen Darbietungen war immer genug Zeit, die rauen Kehlen am Bierstand zu ölen. Rocky III`s  „Eye of the Tiger“  war die Initialzündung, um die Massen wieder in das Zelt zu locken zum nächsten Höhepunkt. Am Samstag hieß es dann sehr früh aufstehen. Um 08:45 reihten wir uns auf zu einem Konvoi von ca. 200 Maschinen, um gemeinsam in Chemnitz einen Scheck zu übergeben. Bei moderatem Tempo und demgemäß dichtem Aufschluss war der Konvoi ca. 1 km lang....Das erforderte schon ziemliche Disziplin wie auch eine perfekte Organisation, die die „Sachsen“ mit Bravour meisterten...Und so wurden wir auf den zentralen – eigentlich für den Fahrzeugverkehr gesperrten – Rathausvorplatz  geleitet. Ich glaube es war der Bürgermeister von Chemnitz, der in seiner launigen Ansprache darauf hinwies,  welche Gebührenausfälle ihm bei all den Ordnungswidrigkeiten entgehen würden. Daraus könne man unzweideutig entnehmen, welche Wertschätzung man den Blue Knights entgegen bringen würde. Der uniformierte Polizeipräsident von Chemnitz hatte auch was zu sagen; dabei hörte man deutlich heraus, dass er ethnisch gesehen auch wohl „nur“ eine Beute-Sachse ist, der irgendwann mal - die Gunst der Stunde nutzend - rübergemacht hat. Ich  gönne es ihm, schließlich habe ich 3 Jahre vor meiner Inruhestellung auch noch kurz versucht beim LKA Sachsen zu landen, um eine soziale Besserstellung mitzunehmen. Aber dieses Unterfangen war dann doch wohl zu offensichtlich. Nun friste ich hier als armer Pensionär in Münster ein kärgliches Dasein. Last but not least wurde dann feierlich der Scheck in Höhe von sage und schreibe 3500 Euro an die Kinderbetreuung der Sozialpädagogischen Familienhilfe übergeben. Mit dieser bemerkenswerten Summe kommen wieder zahlreiche benachteiligte Kinder in den Genuss, einige Tage im Feriendorf "Hoher Hain" Limbach-Oberfrohna verleben zu können. Nach dem Abspielen der Blue Knights Hymne aus der Konserve löste sich die Versammlung auf, um anschließend die verschiedenen Touren anzutreten. Unsere kleine Reisegruppe verblieb am Ort, und wir erklommen zunächst mit dem Türmer der Stadt den Rathausturm. Bonsay genoss das Privileg, einmal die große Glocke im Turm mit einem Gummihammer „b(e)-tonen“  zu dürfen, die aufgrund statischer Probleme ansonsten ein ruhiges Dasein fristet: Ãœbrigens: es es handelt sich hierbei um eine sogenannte b-Ton-Glocke, so sagte uns jedenfalls der „Türmer von Chemnitz“. Im Anschluss daran lustwandelten wir ein wenig in Chemnitz umher. Die Innenstadt ist modern und licht, aber gemessen an der Einwohnerzahl „menschenleer“.  In der Innenstadt von Münster, das eine ähnlich hohe Einwohnerzahl wie Chemnitz beheimatet, würde ich an einem solchen Samstag normalerweise kein Bein auf die Erde bekommen. Zurück im Jugendcamp wurden Ritterspiele dargeboten, bei denen sich 4 Edle  – wie es halt so bei den Ritternsleuten üblich ist -  geharnischt verdroschen. Nachdem dann jeder gegen jeden im k.o.-Verfahren gedellt wurde, stand auch ein End-Sieger fest. Damit war die Show noch nicht gänzlich zu Ende, denn nun musste das Auditorium selbst seine Wettkampfqualitäten unter Beweis stellen: Fehdehandschuh-Weitwurf, Hufeisen-Wurf, Strohballenweitwurf Motorblockweitwurf und Bogenschießen An all diesen Disziplinen habe ich mich allein zum Wohle und Ruhme der BKG 17- Gemeinschaft beteiligt, ohne auf besondere Ehrungen und Höchstleistungen fixiert gewesen zu sein. Ich hätte mich allerdings richtig aus dem Fenster lehnen können; so habe ich aber zugunsten anderer Knights auf eine Kraftprobe, zu der ich ganz sicherlich fähig gewesen und die sicherlich auch zu meinen Gunsten ausgegangen wäre, verzichtet und mich dann auf ein allgemeines Wohlwollen, das mir hie und da entgegen gebracht wurde, beschieden. Der Höhepunkt solcher Veranstaltungen ist immer die Begrüßung der einzelnen Chapter. Es war so ziemlich alles vertreten was Rang und Namen hatte. Der krönende Abschluss dieses insgesamt hervorragenden Treffens war der Ritterschlag von 4 „Pimpfen“ des Sachsen-Chapters;  eine beeindruckende Zeremonie vor der Kulisse eines nachempfundenen Amphitheaters. Einzeln wurden die Ritteranwärter aufgerufen, die sich seitlich der Bühne aufgestellt hatten. Auf der Bühne, die nach hinten durch eine Art Großleinwand abgegrenzt war, standen aufgereiht die Ritter von Eckis Tafelrunde. Sie hielten alle brennende Fackeln in den Händen. Die Zeremonie erinnerte ein wenig an Priester- und Jugendweihe, ein wenig Kreuzrittertum und an dem König Arthus seine Tafelrunde. Unter Absprechen von geheimnisvollen Zauberformeln schlug Ecki mit seinem Excalibur zu, und letztendlich stülpte man den Geweihten als äußeres Zeichen der Aufnahme das Sachsenpanier über. Aber das war noch nicht alles: Das Publikum strömt geschlossen auf die Bühne und musste sich auf Geheiß von Ecki umdrehen. Und dann wurde ein Feuerwerk abgeschossen, das Seinesgleichen sucht. Es war eine beeindruckende Abendkulisse. Leider vergehen die Tage wie im Fluge, und wir müssen am Sonntagmorgen nach dem Frühstück Abschied nehmen. Es war eine Veranstaltung von der man noch lange lange sprechen wird. Ich möchte daher auf diesem Wege und speziell für „meine Reisegruppe“ höchstes Lob und Anerkennung aussprechen. Es war ein bäriges Event. Dieses Treffen kann/sollte aber nicht Maßstab künftiger BK-Veranstaltungen sein. Jedes Treffen hat seinen ureigenen Reiz und wird maßgeblich durch die Teilnehmer bestimmt. Daher freue ich mich schon auf das Treffen bei den 2ern im Schwarzwald. In eigener Sache: Erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang noch Günni´s Mitbringsel namens Uschi, die sicherlich schon Meetingteilnehmern bekannt sein dürfte und explizit Bonsai (Martina), die erstmalig singulär und völlig dekonterminiert und reanimiert in unseren Reihen richtig aufblühte. Wir haben mit beiden Grazien viel Spaß gehabt, was dem einen oder anderen auch sicherlich aufgefallen war. Um hier Machenschaften von sog. Heuschrecken zuvorzukommen und eine feindliche Ãœbernahme zu vermeiden, haben wir beide - in freier Auslegung der „Robert Rules“ - zu BKG 17 – Supporters geschlagen. Damit Leutz haben sie unser Brandzeichen. Ich bitte um Kenntnisnahme und BEACHTUNG.  Unschickliche Annäherungen werden als ein  bösartiger Akt angesehen. Nachgang: Folgende Begebenheit, deretwegen ich kaum noch in den Schlaf gelange und die mein Gewissen zutiefst verunsichert,  möchte ich Euch trotz innerer Zerrissenheit und Zweifel zur Kenntnis geben: Es begab sich an einem Abend im Festzelt, als  ich aus einem anspruchsvollen und intellektuellem Diskurs mit CH-Carlo herausgerissen wurde. Seitlich im Halbdunkel sah ich eine abgesonderte ethnische Ritterschaft, die eigenartige Riten zelebrierte. Zunächst entleerte man kleine Flacons, in denen sich wahrscheinlich eine Tinktur befand. Dabei skandierte diese wilde Horde aus dem Flämischen eigenartige Kultgesänge und wiegte sich - die Hände mit den Flacons hochhaltend - im Rhythmus ihrer kehligen Laute. Während des Pokulierens wurde diese kleinen Glasbehälter rhythmisch auf den Tisch gestoßen. Ein junge ansehnliche schlanke Maid plazierte sich auf eine Tafel, während sich mehrere Ritter ihrer Communität um sie herum versammelten und ihren knabenhaften Körper mit kleinen Flacons, die ehedem reichlich mit Tinktur gefüllt gewesen und die zuhauf geleert auf der Tafel herum aufgereiht waren,  sorgsam einrahmten. Dabei folgten sie der Körperlinie entlang der Extremitäten und wieder hinan, dort wo es eines Ritters unziemlich ist, sich einer solchen jungfräulichen Körperstelle auch nur andeutungsweise zu nähern. Ich war schier erschrocken, ja förmlich angewidert ob solcher obszöner Handlungen. Ich wollte schon dem frivolen Treiben ein Ende bereiten und dieser Orgie entfliehen, doch irgend etwas in mir ließ mich zögern. Zu gerne hätte ich doch gesehen, was mit jener jungen Maid veranstaltet werden sollte. In meinem tiefsten Inneren fühlte ich in mir Gedanken aufkeimen, derer ich mich stets tugendhaft erwehrt hatte. In meinen dunklen Träumen keimte plötzlich die Vorstellung auf, man würde nun den Leib dieser jungen Maid mit allerlei Viktualien bedecken um sich alsdann in sinnlicher Begierde an ihr zu laben. Schon kam in mir das Verlangen auf, es ihnen gleich zu tun, mich daran zu beteiligen, mich ebenfalls über diese Speise herzumachen. Doch zu meinem Erstaunen geschah nichts dergleichen, sondern die Maid versuchte geschmeidig – einer Katze gleich – der schmückenden Bordüre zu entkommen,  indes ohne die Flacons umzuwerfen, was ihr tatsächlich auch gelang. Von diesem Treiben war ich dermaßen aufgewühlt und erregt, dass es mich drängte, diesem mystischen Ort zu entfliehen und suchte daraufhin fluchtartig das Freie auf. Mein unbändiges Verlagen suchte Stillung – Befriedigung. Ich erspähe das Objekt meiner Begierde, doch frustriert musste ich feststellen, dass die Grillstation bereits geschlossen hatte. So musste ich dann hungrig meine Lagerstätte aufsuchen.

 

Klaboe - Chronist BKG 17​

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